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WALDBRANDÜBUNG IN KRISPL / BEZIRK TENNENGAU
Am 2. Oktober 2021 führte der Landesfeuerwehrverband Salzburg eine Flughelferweiterbildung mit anschließend großangelegter Waldbrandübung der Feuerwehren des Abschnittes 1 Tennengau (Alarmstufe 2) mit Sonderkräften sowie Luftunterstützung des BM.I und BMLV durch.
Angenommen wurde ein Brand westlich des Wörndlsattels im Bereich Flötz / Heigötz (Seehöhe ca. 960 Meter) in der Gemeinde Krispl / Gaißau. Ein Jäger meldet erstmals über Notruf 122 eine größere Rauchentwicklung und Flammen im betreffenden Gebiet. Aufgrund der vorherrschenden Trockenheit in diesem Gebiet und dem aufkommenden Westwind breitet sich der Brand rasend aus und ist durch eine entsprechende Rauchsäule von Weitem zu sehen. Es herrscht die Gefahr der massiven, unkontrollierten Ausbreitung auf den umliegenden Wald und Baumbestand. Weitere Notrufe treffen in der LAWZ ein. Um 13:15 Uhr wird die Feuerwehr Krispl über die LAWZ Salzburg mittels Sirene alarmiert.
Um eine Lageerkundung aus der Luft durchführen zu können, wird das BM.I zum Erkundungsflug mit dem Hubschrauber Libelle angefordert. Der Einsatzleiter OFK Krispl OBI Alois Ernst erkennt das Ausmaß des Brandes. Alarmstufe 2 wird ausgelöst. Sonderkräfte wie Flughelfer, die Waldbrandausrüstung Tennengau aus Kuchl, sowie das Kerosintankfahrzeug mit Waldbrandausrüstung des Landesfeuerwehrverbandes Salzburg werden angefordert.
Die direkte Zufahrt mit Einsatzfahrzeugen über vorhandene Forstwege ist aufgrund von beschädigten Brücken und Wegquerungen nicht möglich. Die Zufahrtsmöglichkeit endet
am landwirtschaftlichen Anwesen des Bleinlehengut. Hier wird gleichzeitig der Landeplatz Tal eingerichtet.
Die umfassende Lageerkundung aus der Luft führt zum Entschluss, einer Anforderung weiterer Luftunterstützung durch das Österreichische Bundesheer (BMLV). Neben dem BM.I (Ecureuil AS 350 B1) stehen nun drei Hubschrauber für Mannschafts – und Materialtransport sowie umfassende Löschmaßnahmen am Berg zur Verfügung. Das Österreichische Bundesheer unterstützt die Tätigkeiten mit 2 Maschinen, einer Agusta Bell 212 und einer Aérospatiale SA319 Alouette III.
Am Landeplatz Tal wird ein Löschwasserbehälter in Betrieb genommen. Die Feuerwehren Adnet und Krispl sorgen für dessen ständige Befüllung über den Hydranten Unterwörndl und den Löschwasserbehälter Unterschell. Mit den Hubschraubern werden Flughelfer, Feuerwehrkräfte und Ausrüstung sowie die Waldbrandhochdruckspritze zum Brandherd verbracht. Im Bereich Flötzkreuz wird der Landeplatz Berg eingerichtet. Somit konnte auch eine effiziente Bekämpfung des Brandes vom Boden aus gewährleistet werden.
Mittels Bambi Buckets (Löschwasserbehälter) konnten die Hubschrauber die Brandbekämpfung aufnehmen. Kurzzeitige Verkehrsanhaltungen auf der Wiestal Landesstraße L207 waren bei Überflügen mit Hubschraubern erforderlich. Bodentruppen drangen mit Schanzzeug sowie Löschrucksäcken zu den im Boden befindlichen Glutnestern und zugänglichen Brandflächen vor. Die Waldbrandhochdruckspritze unterstützte diese Maßnahmen entsprechend. Nach zwei Stunden intensiven Löscharbeiten konnte Brand unter Kontrolle und in den Abendstunden Brand aus vermeldet werden.
Übungen und Schulungen wie diese dienen der allgemeinen Ausbildung sowie Stärkung der Zusammenarbeit der beteiligten Einsatzkräfte sowie der Festigung von erforderlichen Abläufen und Handlungen bei einem Waldbrandszenario mit Luftunterstützung.
Im Einsatz standen:
FF KRISPL | Rüstlösch Pumpe 1 und Pumpe 2 Krispl |
FF ADNET | Tank, Pumpe, Bus und Last Adnet |
FF OBERALM | Kommando Tennengau |
FF KUCHL | Tank Kuchl mit Waldbrandausrüstung Tennengau |
LFV SALZBURG | Last 6 und Kerosin Schule |
BMLV | 2 Luftfahrzeuge |
BM.I | 1 Luftfahrzeug |
Rotes Kreuz | 1 Fahrzeug |
Ein besonderer Dank gilt der Feuerwehr Krispl für die perfekte Organisation und der Verpflegung am Übungsort, sowie der Gemeinde Krispl die für die Vormittagsjause und das Mittagessen nach der Flughelferschulung sorgte. Ein großer Dank gilt auch der Familie Eibl (Bleinlehengut) für die Zurverfügungstellung ihrer Flächen, Räumlichkeiten und Parkmöglichkeiten sowie den Grundbesitzern Wenger Norbert und den Österreichischen Bundesforsten.
Text & Bilder: OVI Pasquale Ascione