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Unwetter in Mittersill

Am 17. August gegen 21:30 Uhr zog ein schweres lokales Unwetter über Teile Mittersills. Die
intensiven Regenmengen (über 50 Liter innerhalb weniger Minuten) führten zu massiven
Problemen in den Ortsteilen Rettenbach und Pass Thurn.
Nach erster Lageerkundung der Einsatzleitung stellte sich heraus, dass insgesamt mehr als
zehn Einsatzstellen gemeldet wurden, mitunter auch Einsätze mit potenzieller
Personengefährdung. Vor allem der Rettenbach führte enorme Wassermengen und Treibgut mit,
weshalb es zu mehreren Verklausungen und Murenabgängen entlang des Verlaufes kam.
Priorität wurde in erster Linie daraufgelegt, unmittelbare Gefahren für Menschen zu beseitigen.
Eine auszugsweise Übersicht der Einsätze:

  • Auf der Pass-Thurn-Straße erfasste eine Mure einen PKW mit zwei Fahrzeuginsassen.
    Glücklicherweise konnten die beiden Personen ohne Verletzungen gerettet werden. Die
    Pass-Thurn-Straße musste komplett gesperrt werden. Die Straße wurde von der
    Feuerwehr von der Vermurung befreit.
  • Im Ortsteil Rettenbach waren insgesamt fünf Wohnhäuser besonders von der
    Ausuferung des Baches betroffen und wurden stark vermurt. Vier Personen, darunter
    zwei Kinder, konnten mittels Drehleiter der Feuerwehr über den Balkon aus dem Haus
    gerettet und in Sicherheit gebracht werden.
  • Beseitigung der Vermurung an mehreren Einsatzstellen Pass Thurn und Rettenbach.
    Auch einige Pkws ohne Fahrzeuginsassen wurden von der Ausuferung des Rettenbachs
    mitgenommen und mussten geborgen werden.
  • Auspumparbeiten bei mehr als 15 Objekten in beiden betroffenen Ortsteilen.
  • Gegen 02:40 Uhr kam es in einem Wohnhaus in Rettenbach zu einem
    Entstehungsbrand. Durch den raschen Eingriff der Einsatzkräfte vor Ort konnte der
    Brand schnell eingedämmt und gelöscht werden.
    Im Laufe der Nacht wurden die Feuerwehren Stuhlfelden, Hollersbach sowie das
    Einsatzleitfahrzeug Saalfelden zur Unterstützung alarmiert. Aufgrund einer kompletten
    Vermurung der Pass-Thurn-Straße wurde auch die Feuerwehr Jochberg alarmiert, um die
    Einsätze oberhalb der Hohen Brücke temporär zu übernehmen. Die Wasserrettung war
    ebenfalls im Einsatz. Außerdem waren Bürgermeister Wolfgang Viertler,
    Katastrophenschutzreferent Manfred Höger, Bezirksfeuerwehrkommandant Klaus
    Portenkirchner und Abschnittsfeuerwehrkommandant Peter Leo vor Ort, um eine erste
    Lageeinschätzung zu bekommen. Nach der Abarbeitung erster Einsätze wurde der Einsatz
    gegen 04:00 Uhr für kurze Zeit unterbrochen, um am Freitagmorgen bei Tageslicht einen
    besseren Überblick über das Ausmaß der Schäden zu bekommen.
    Am Freitag, um 06:30 Uhr, machte sich der Einsatzstab bereits auf den Weg zu den betroffenen
    Ortsteilen. Darüber hinaus führten auch Experten der Wildbachverbauung und des
    landesgeologischen Dienstes eine Einschätzung der Gefahrenlage durch. Aufgrund des
    Ausmaßes der Schäden wurden die Feuerwehren Uttendorf, Bramberg und Neukirchen sowie
    die Feuerwehr Zell am See mit Spezialgerät zu den Aufräumarbeiten hinzugezogen. Die Strom sowie Trinkwasserversorgung war aufgrund der schweren Unwetter für einige Stunden nicht
    verfügbar, konnte aber bereits im Laufe des Freitagnachmittags wiederhergestellt werden.
    Am Samstag wurde der Einsatz um 07:00 Uhr mit Unterstützung der Feuerwehren Neukirchen
    und Niedernsill erneut fortgesetzt. Auch hier standen die Aufräumarbeiten bei den fünf
    besonders betroffenen Objekten im Vordergrund. Außerdem verschaffte sich auch Landesrat
    Josef Schwaiger gemeinsam mit Bürgermeister Wolfgang Viertler und
    Ortsfeuerwehrkommandant Roland Rauchenbacher einen Überblick der Lage vor Ort.
    Während die Grabungsarbeiten zur Freiräumung des Bachbettes fortgesetzt werden, konnte der
    Einsatz für die freiwilligen Einsatzkräfte am Samstagnachmittag vorerst beendet werden. Wir
    bedanken uns bei allen freiwilligen Feuerwehren, Rotes Kreuz, der Wasserrettung sowie bei
    allen freiwilligen Helfern und Experten für die tatkräftige Mithilfe und Unterstützung während der
    letzten drei Tage! Außerdem möchten wir uns bei zahlreichen Bürgerinnen und Bürger für die
    Bereitstellung der Verpflegung bedanken!

    Daten & Fakten:
    Einsätze/Einsatzzeitraum:
    Donnerstag 21:40 Uhr – Samstag 15:00 Uhr; insgesamt wurden rund 25 Einsätze und
    Einsatzstellen in den Ortsteilen Rettenbach und Pass Thurn abgearbeitet.

    Neun freiwillige Feuerwehren mit mehr als 20 Fahrzeugen und rund 250 Personen:
  • FF Mittersill
  • FF Stuhlfelden
  • FF Hollersbach
  • FF Uttendorf
  • FF Bramberg
  • FF Niedernsill
  • FF Neukirchen
  • FF Jochberg
  • FF Zell am See – Schweres Rüstfahrzeug mit Kran
  • FF Saalfelden – Einsatzleitfahrzeug
  • BFK Pinzgau
  • AFK 3 Pinzgau
    Weitere (Einsatz-)Organisationen:
  • Stadtgemeinde Mittersill
  • Rotes Kreuz
  • Wasserrettung
  • Polizei, Hubschrauber des Innenministeriums und Einsatzdrohne
  • Katastrophenschutzreferent Bezirk Pinzgau
  • Wildbach- und Lawinenverbauung
  • Landesgeologie Land Salzburg
  • Straßenmeisterei
  • Schweres Gerät von privaten Firmen (mehrere Bagger und Radlader)

    Zitate:
    „Nach drei Tagen fast durchgehenden Dauereinsatz konnten die Arbeiten für die freiwilligen
    Einsatzkräfte nun abgeschlossen werden. Insgesamt mussten von uns rund 25 Einsätze in
    wenigen Stunden abgearbeitet werden. Das war eine große Herausforderung für alle
    Einsatzkräfte, die sich im Einsatz befanden“, so der Mittersiller Ortsfeuerwehrkommandant
    Roland Rauchenbacher.
    „Nur durch die Unterstützung unserer Einsatzorganisationen ist es gelungen, noch gröbere
    Schäden zu verhindern und die Aufräumarbeiten rasch voranzutreiben. Ich möchte mich bei
    allen Einsatzkräften für den außergewöhnlichen Einsatz in den letzten Tagen bedanken. Das ist
    alles andere als eine Selbstverständlichkeit“, so Bürgermeister Wolfgang Viertler.

Text und Bilder: FF Mittersill




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