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LKW im Alm Kanal – Feuerwehr Grödig bei einem schweren LKW-Unfall gefordert

Dienstag 31.01.2023 ca. 12:00 Uhr, schwerer LKW-Unfall in Grödig direkt gegenüber dem Feuerwehrhaus. Aufgrund eines schweren gesundheitlichen Problems des Lenkers fuhr ein so führerlos gewordener LKW-Zug von einer Betriebsausfahrt aus direkt über die Landesstraße (L104) und über einen Geh- und Radweg in den Alm Kanal. Dabei durchbrach das Schwerfahrzeug ein massives Stahlgeländer, prallte mit dem Führerhaus in die gegenüber liegende Kanalmauer und kam mit den Hinterrädern der Zugmaschine knapp auf der Abbruchkante zum Kanal zu stehen. Der Firmenbesitzer des angrenzenden Karosseriefachbetriebes bemerkte den Unfall und reagierte vorbildlich. Er setzte sofort einen Notruf ab und schaffte einen Zugang zum bewusstlosen Lenker. Auch im ca. 200 m entfernten Gemeindeamt wurde man zugleich Augenzeuge vom Unfall. Von dort aus eilten noch vor der Alarmierung alle im Amt bzw. Bauhof anwesende Feuerwehrmitglieder zum Feuerwehrhaus bzw. zur Unfallsstelle.  

Die Feuerwehr Grödig und der Löschzug Niederalm (zweite hydr. Rettungsgerät) wurde um 12:05 Uhr von der LAWZ mittels Sirene, Rufempfänger und SMS zu diesem Unfall alarmiert. Eher hinderlich zeigte sich zu diesem Zeitpunkt, dass sich die Unfallstelle direkt gegenüber dem Feuerwehrhaus befindet. Der sich bildende Rückstau wurde zu einem großen Hindernis für die heranrückenden Feuerwehrkräfte.  Dafür umso schneller konnte man mit den Rettungs- und Absicherungsarbeiten am LKW beginnen. Während ein Teil der Mannschaft den bewusstlosen LKW-Lenker aus der Kabine mittels „Crash Rettung“ mit Hilfe von Steckleitern-Teile befreite, wurde der LKW-Zug von weiteren Kräften eingekeilt und die Unfallsstelle abgesichert.  

Der Feuerwehrarzt Dr. Martin Bruckbauer und 2 Feuerwehrmänner (Manfred und Lukas Haas – auch Notfallsanitäter) setzten sofort Maßnahmen zur Reanimation des LKW-Lenkers. Dabei kam auch der feuerwehreigene Defibrillator “AED“ (Ausrüstung des VRF Grödig) zum Einsatz, der auch “einen Schock“ auslöste. In Folge wurde der Patient der Mannschaft des Roten Kreuzes und dem eingetroffenen Notarzt zur weiteren Versorgung übergeben.   

Indessen bekam der LZ-Niederalm von Einsatzleiter Florian Riedlsperger den Auftrag eine großräumigen Verkehrsumleitung einzurichten. Nachrückende Kräfte der Feuerwehr Grödig wiederum suchten vorsorglich, zum Glück ohne Ergebnis, den Alm Kanal – speziell die Kraftwerksbereiche – nach weiteren Unfallbeteiligten ab.  

Zur Bergung des Sattelzuges beauftragte die Polizei ein spezielles Bergeunternehmen. Der LZ-Niederalm und ein Teil der Mannschaft der FF Grödig wurde indes aus dem Einsatz herausgelöst. Die Polizei übernahm ab diesem Zeitpunkt die Verkehrsleitung. 

Weil die Vorderreifen der Zugmaschine ins Wasser ragten, wurde noch vor Beginn der Bergungsarbeiten auf Anweisung des Almmeisters der Wasserstand des Kanals etwas abgesenkt. Zwecks schonender Bergung entschied das Bergeunternehmen den LKW-Zug durch gleichzeitiges heben und ziehen zurück auf die Landesstraßen zu bewegen. Zur Unterstützung beim Anbringen der Hubvorrichtung an den Vorderrädern des LKW alarmierte man die Drehleiter Wals. Besonders hilfreich zeigte sich dabei der „Knickarm“ der Drehleiter. So war es dem Mitarbeiter des Bergeunternehmens möglich vom Korb aus direkt über dem Wasser die Hebevorrichtungen zu montieren. Durch gleichzeitiges heben und ziehen konnte so der LKW-Zug schließlich nach 2 Stunden behutsam geborgen werden. Das Geländer des Almkanals wurde danach vom Bauhof der Gemeinde und einem Schlossereibetrieb provisorisch geschlossen.   

Glück im Unglück  

Abgesehen vom persönlichen Schicksal des LKW-Lenkers war viel Glück im Unglück im Spiel:  

  • Durch das schnelle Eingreifen des Firmeninhabers und der Feuerwehr, sowie durch das speziell geschulte medizinische Personal der Feuerwehr Grödig (Feuerwehrarzt, 2 Notfallsanitäter) und die dafür vorhandene Ausrüstung (Notfallrucksack mit Defi, med. Sauerstoff uvm.), konnte dem Fahrer vermutlich das Leben gerettet werden.   
  • Die L104 ist die Hauptverkehrsader in Grödig. Auch der Geh- und Radweg wird viel als Verbindung zwischen Salzburg, Berchtesgaden und Hallein genutzt. Diese Strecke ist auch ein beliebter Schulweg. Dass zum Unfallzeitpunkt kein Kraftfahrzeug, Radfahrer oder Fußgänger die Unfallstalle kreuzte, ist war wohl das größte Glück im Unglück zu dieser Tageszeit.  
  • Beim LKW sind keinerlei Betriebsmittel ausgeflossen. So kam es zu keiner Gewässer- bzw. Umweltbeeinträchtigung.  Die Steher des Geländers, sowie die Sockelmauer des Kanals verfehlten die Dieseltanks nur knapp.  

Feuerwehr Grödig:  

Fahrzeuge:     VRF, RLFA 2000, TFLA 3000, MTFA, Radlader 

Mannschaft:    28 Personen  

Feuerwehr LZ Niederalm:  

Fahrzeuge:     TLFA 4000, LFA   

Mannschaft:    20 Personen  

Feuerwehr Wals-Siezenheim (LZ-Wals):  

Fahrzeuge:     KDO, DL(A)-K 23-12   

Mannschaft:    7 Personen  

Rote Kreuz: 1 Notarztfahrzeug, 2 Rettungswagen, 2 First Responder 8 Personen  

Polizei: 3 Fahrzeuge – 6 Personen  

Weiteres: Gemeinde, Almmeister, Bergeunternehmer  

Einsatzleiter:   BM Florian Riedlsperger  

                       OFK ABI Franz Knoll  

Fotos und Text: FF Grödig  

ho




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