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„Brandbekämpfung in Tiefgaragen“ – Sonderausbildung der Feuerwehr Hallein
„Brandbekämpfung in Tiefgaragen“ – Sonderausbildung der Feuerwehr Hallein
Nicht wo?, sondern wann? wir zu einem größeren Brandereignis in Tiefgaragen (UVA – unterirdische Verkehrsanlagen) gerufen werden – diese Frage beschäftigte seit geraumer Zeit die verantwortlichen Führungskräfte der Feuerwehr Hallein.
Aufgrund der erfreulichen Entwicklungen im Wohnbau unserer Stadt, wo kein Mehrparteienhaus mehr ohne Tiefgarage mit entsprechender Größe errichtet wird, gilt es für uns entsprechende Schritte in der Einsatzvorbereitung in Form der Ausbildung zu setzen. Zudem gibt es ja bereits eine hohe Zahl an Tiefgaragen unterschiedlicher Größen und Bauweisen in unserem Zuständigkeitsbereich.
Nach nicht allzu langer Suche nach einem kompetenten Ausbildungspartner knüpften wir einen Kontakt zu Markus Vogt von der Internation Fire Academy (IFA) in der Schweiz, welche für Ausbildungen im Bereich der Tunnelbrandausbildung und unterirdischen Verkehrsanlagen spezialisiert sind.
Nach einigen Gesprächen wurde der 30. September 2017 als Termin für eine Tagesveranstaltung im Feuerwehrhaus Hallein fixiert. Zielgruppe waren in erster Linie Führungskräfte, Atemschutzgeräteträger und Mitglieder welche im Bereich Ausbildung tätig sind. Die finanzielle Unterstützung kam hierbei von der Stadtgemeinde Hallein, welche diese Form der Wissenserweiterung befürwortete.
Ausbildung auf Workshop-Basis
Nach einem theoretischen Einstieg in diese Materie, welche auch Querverbindungen zur Tunnelbrandbekämpfung aufzeigte, teilten wir uns im Laufe des Tages auf mehrere Gruppen auf und führten entsprechende Gruppenarbeiten mit folgenden Inhalten durch:
- Aufarbeiten eines Brandereignisses in einer unterirdischen Verkehrsanlage anhand gezielter Fragestellung mit entsprechend vorliegenden Unterlagen (Fotos, Pläne, Informationen)
- Kommunikationsübungen
- Planübungen anhand 3 Tiefgaragen in unserem Einsatzgebiet mit der Aufgabenstellung Brandbekämpfung, Druckbelüftung und auch Volumenberechnungen für etwaige Auspumparbeiten nach Hochwasserereignissen.
- Begehung einer entsprechend großen Tiefgarage mit zwei Untergeschossen.
- Kurze Übung „Taktisches Vorgehen“ im Kat-Lager unseres Feuerwehrhauses.
Erkenntnisse und Resümee
Am Ende dieses Ausbildungstages waren wir bestärkt, dass wir im Bereich Ausbildung und Ausrüstung einen sehr hohen Standard aufweisen können. Jedoch speziell diese Materie uns im Bereich Taktik etwas zum Umdenken bewegen muss.
Bei Bränden in unterirdischen Verkehrsanlagen gilt der taktische Grundsatz LÖSCHEN UM ZU RETTEN. Es bedarf unbedingt das Wissen und die Kenntnis wie man an solche Brandszenarien herangeht. Das Brandverhalten ist aufgrund von geringeren Bauhöhen mit anderen Objekten nicht zu vergleichen. Objektbegehungen verbunden mit Planübungen dienen u.a. der Einsatzvorbereitung. Wichtig ist zu verhindern, dass man wertvolle Zeit nicht verstreichen lässt (Prioritäten setzen, Organisation, wichtiges von unwichtigen trennen, richtige und unmissverständliche Kommunikation).
Generell ist eine realitätsnahe, praxisnahe Ausbildung auch unter schlechten Bedingungen durchzuführen, wo man sich auch vom einfachen bis hin zum Komplexen kontinuierlich steigert und die Kommunikation eine gewichtige Rolle spielen muss.
Der Faktor Zeit ist unser ständiger Begleiter und entscheidet mitunter über Erfolg und Misserfolg.
Im Bereich der Ausrüstung ist ein „mehr“ nicht immer zwingend erforderlich. Der Fokus sollte mitunter auf Ausbildung und Training gelegt werden, um die vorhandenen Mittel taktisch richtig einsetzen zu können.
Abschließend gilt unser Dank an Markus Vogt und allen Verantwortlichen sowie Beteiligten, welche uns diesen Ausbildungstag ermöglichten.
Bericht: BR Josef Tschematschar, OFK
Bilder: Feuerwehr Hallein
Fotocredit: Feuerwehr Hallein