Aktuelles
Bezirks-Waldbrandübung in Großarl
Samstag, 28.04.2018, 13.05 Uhr, Waldbrand auf ca. 1.400 Höhenmeter im Bereich der Gehwolfheimalm – so lautete die Übungsannahme für die Bezirkswaldbrandübung. Da die Zufahrt mit dem PKW aufgrund der beschneiten Pisten nicht möglich war, wurde vom Einsatzleiter umgehend ein Hubschrauber angefordert.
Beim anschließenden Erkundungsflug wurde festgestellt, dass im Bereich südwestlich der Gehwolfheimalm ein Waldbrand mit einer Fläche von ca. 800 m² vorherrscht. Des Weiteren wurde festgestellt, dass sich im Bereich des Brandherdes zwei Jugendliche aufhalten, welche sich offensichtlich in einer Notlage befinden. Die Position der Jugendlichen wurde mittels GPS-Koordinaten festgehalten. Vom EL Großarl wurden aufgrund der Erkenntnisse der Erkundung die Alarmstufe 4 (Feuerwehren Hüttschlag, St. Johann und Schwarzach) ausgelöst sowie zusätzliche Kräfte aus Bischofshofen und Goldegg alarmiert. Des Weiteren wurden die Waldbrandausrüstung Pongau, die Waldbrandausrüstung des Landesfeuerwehrkommandos Salzburg und der Kerosintank vom Landesfeuerwehrkommando sowie zwei weitere Hubschrauber angefordert.
Von der Einsatzleitung und den automatisch mitalarmierten Flughelfern wurde umgehend ein Plan für die Errichtung einer ca. zwei Kilometer langen Relaisleitung mit einem Höhenunterschied von ca. 500 m sowie der Personen- und Materialtransport mittels Hubschraubern erstellt. Weiters wurde eine Einsatzleitung mit Einsatzleiter Berg OFK Großarl HBI Josef Prommegger, Einsatzleiter Tal OFK Hüttschlag OBI Thomas Gruber und Gesamteinsatzleiter AFK 2 BR Roman Spiegel, welcher von BFK OBR Robert Lottermoser und AFK 1 BR Christian Lackner unterstützt wurde, gebildet. Die Bergrettung Großarl, die zur Rettung der beiden Jugendlichen angefordert wurde, ortete diese anhand der übermittelten GPS-Koordinaten. Nach einer entsprechenden Anlaufzeit wurden die Flugrotationen unter der Koordination von Flug-Einsatzleiter OFK St. Johann HBI Johann Überbacher aufgenommen.
Als erste Löschmaßnahmen wurden Feuerwehrkameraden mit Löschrucksäcken an die Einsatzstelle geflogen. Weiters wurde vorerst das Wasser durch die Hubschrauber durch das sogenannte „Bambi Bucket“ an die Einsatzstelle geflogen, dadurch konnten die Löscharbeiten mit einer Waldbrandspritze durchgeführt werden. Die Wasserentnahme erfolgte aus der auf ca. 900 Höhenmeter hoch gelegenen Großarler Ache und wurde vom Hubschrauber aus großen mobilen Behältern entnommen. Nach Aufbau der zwei Kilometer langen Relaisleitung und insgesamt zehn Relais-Pumpen wurde das Wasser an den Brandherd gepumpt und der Brandangriff konnte mit zwei C-Rohren fortgeführt werden.
In der Zwischenzeit konnten die zwei in Notlage befindlichen Personen von der Bergrettung gerettet werden. Eine dieser Personen war schwer verletzt und musste ins Tal getragen werden. Die zweite Person war nicht verletzt und konnte den Abstieg selbständig durchführen. Es wurde noch festgestellt, dass der Brand durch diese beiden Personen verursacht wurde.
Um ca. 16.50 Uhr konnte durch den Einsatzleiter Berg HBI Josef Prommegger „Brand aus“ gegeben werden und das gesamte Material sowie die Mannschaft koordiniert wieder ins Tal abgeflogen werden. Bei der anschließenden Übungsnachbesprechung konnte festgestellt werden, dass das Übungsziel erreicht wurde und die Koordination zwischen den einzelnen Einsatzorganisationen vorbildlich funktioniert.
An der Übung waren folgende Feuerwehren bzw. Feuerwehrflughelfer aus dem Pongau und Tennengau und Landesfeuerwehrkommando Salzburg mit 182 Mann und 36 Fahrzeugen beteiligt: Großarl, Hüttschlag, St. Johann, Schwarzach, Goldegg, Bischofshofen, Bad Gastein, Abtenau, Golling, Kuchl und LFK Salzburg. Des Weiteren standen auch die Polizei, zwei Hubschrauber des Österreichischen Bundesheeres, ein Hubschrauber des BMI, BFK OBR Robert Lottermoser, AFK 1 BR Christian Lackner, AFK 2 BR Roman Spiegel, die Bergrettung Großarl und das Rote Kreuz im Einsatz.
Einsatzorganisation | Personen | Fahrzeug | Zusatzausrüstung |
Feuerwehr Großarl | 50 Mann | KDTF, MTF, KLF, TLF, RLF | |
Feuerwehr Hüttschlag | 27 Mann | MTF, TLF, LF | |
Feuerwehr St. Johann | 20 Mann | KDTF, LF, TLF, VF | Waldbrandanhänger |
Feuerwehr Schwarzach
+ AFK 2 Pongau | 11 Mann | KDTF, MTF, LF | Anhänger |
Feuerwehr Goldegg | 9 Mann | KLF | |
Feuerwehr Bischofshofen | 13 Mann | LF, VF | |
AFK 1 Pongau | 1 Mann | 1 Fahrzeug | |
Feuerwehr Bad Gastein | 1 Mann | KLF | |
Feuerwehr Abtenau | 1 Mann | ||
Feuerwehr Golling | 2 Mann | MTF | |
Feuerwehr Kuchl | 2 Mann | MTF | |
BFK Pongau | 1 Mann | 1 Fahrzeug | |
Landesfeuerwehrkommando Salzburg | 4 Mann | VF | Waldbrandanhänger, Kerosintank |
Rotes Kreuz | 5 Mann | KTW | |
Polizei | 4 Mann | 2 Fahrzeuge | |
BMI | 2 Mann | 1 Hubschrauber | |
Bundesheer | 8 Mann | 2 Hubschrauber | Kerosintank |
Bergrettung Großarl | 21 Mann | Quad, Einsatzfahrzeug |
Text und Bilder: FF Großarl