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BEREITSCHAFTSDIENST DER FREIWILLIGEN FEUERWEHREN AM ELECTRIC LOVE FESTIVAL 2024
Auf über 5 Bühnen konnten rund 180.000 Besucher von Donnerstag, dem 04. Juli, bis Samstag, dem 06. Juli 2024, unzählige Artists besuchen. Aufgeteilt auf 3 Campingplätze rund um den Salzburgring richteten die Gäste ihre Bleibe für die kommenden Festivaltage ein.
BLAULICHTORGANISATIONEN IM BEREITSCHAFTSDIENST
Viele unterschiedliche Blaulichtorganisationen waren während des Electric Love Festivals 2024 auf dem Gelände im Einsatz. Auch die Freiwilligen Feuerwehren aus den umliegenden Gemeinden unterstützten die Einsatzkräfte der Polizei, dem Roten Kreuz Salzburg sowie den Mitarbeitern der lokalen Sicherheitsunternehmen von Mittwochmittag, dem 03. Juli, bis Sonntagmittag, dem 07. Juli 2024.
Die Dienste der Freiwilligen Feuerwehren erfolgten aufgrund eines behördlich genehmigten Brandschutzkonzepts. Die Brandsicherheit sowie die Brandschutzaufgaben sind generell die Aufgabe der Sicherheitskräfte der anwesenden Sicherheitsunternehmen sowie des Personals an den einzelnen Bars und Versorgungsständen. Für die unterschiedlichen Bühnenkonstruktionen lag die Verantwortung der Brandsicherheit bei den jeweiligen Pyrotechnikunternehmen.
Die Hauptaufgabe der Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren beschränkte sich auf den Bereitschaftsdienst vor Ort, um den lokalen Sicherheitsdienst im Brandfall zu unterstützen. Aufgrund des hohen Personenaufkommens an den vier Festivaltagen war eine Bereitschaft vor Ort notwendig, da eine Zufahrt für externe Einsatzkräfte nicht mehr möglich wäre. Die Einsatzleitung war von Mittwoch bis Sonntag durchgehend besetzt. Die Vorbereitungsarbeiten der Wasserbehälter, die bei den einzelnen Bühnen stationiert waren, wurden durch die Kameraden der Feuerwehr Plainfeld und Koppl mittels Europaletten saugstellentauglich gemacht und anschließend befüllt.
ABSCHNITTSFEUERWEHRKOMMANDANT BR ING. JULIAN SLAVICEK EBENFALLS VOR ORT
BR Ing. Julian Slavicek war ebenfalls fast an allen Tagen vor Ort. Wir konnten Julian ein paar Fragen stellen:
OVI Manuel Hasenschwandtner:
Julian, du warst in den letzten 10 Jahren bereits öfters am Electric Love Festival eingeteilt. Mit welchen Herausforderungen werden die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr konfrontiert?
BR Ing. Julian Slavicek:
Heuer war es äußerst ruhig. Die meisten Aktionen waren Hilfestellungen für das Rote Kreuz. Gott sei Dank gab es nur einen Brand, der aber durch die Sicherheitsmitarbeiter und die Verursacher selbst wieder gelöscht werden konnte. Die Einsatzleitung wird ausschließlich durch Führungskräfte der Freiwilligen Feuerwehren Koppl und Plainfeld besetzt. Ich bin lediglich unterstützend vor Ort, insbesondere wenn es zu Notfällen oder Sondermaßnahmen, wie eventuell geplante Evakuierungen, kommt, wie es heuer der Fall war. Auch werden die regelmäßigen Einsatzleiterbesprechungen, die mindestens täglich stattfinden, von dem jeweils diensthabenden Einsatzleiter durchgeführt.
OVI Manuel Hasenschwandtner:
Wie funktionierte die Zusammenarbeit mit den anderen Einsatzorganisationen und wo sind diese während des Festivals stationiert?
BR Ing. Julian Slavicek:
Die Zusammenarbeit mit den anderen Einsatzorganisationen, der Behörde, dem Veranstalter und auch mit dem Ringbetreiber ist sehr gut und fast freundschaftlich. Besonders positiv ist die gemeinsame Einsatzleitung, in der die Blaulichtorganisationen und die Behörde in einem Raum untergebracht sind, wo eine Vielzahl von steuerbaren Überwachungskameras zusammenlaufen und einen guten Überblick über die verschiedenen Bereiche bieten. Unterstützt wird die Lageführung durch Drohnen der Landespolizeidirektion, die fast rund um die Uhr, zumindest während der Bühnenöffnungszeiten, zusätzliche Bilder aus der Luft liefern.
OVI Manuel Hasenschwandtner:
Wie werden die Besucher des Festivals über Neuigkeiten, Wetterlagen oder nötige Evakuierungen von Seitens Veranstalter informiert?
BR Ing. Julian Slavicek:
Die Einsatzleitung der Blaulichtorganisationen samt Behörde ist auch mit direkter Telefonverbindung zum ECC, dem Event Control Center, also der „Einsatzleitung“ des Veranstalters, ausgestattet. Dieses ECC ist räumlich auch direkt einen Stock über unserer Einsatzleitung untergebracht. Im ECC sind alle Schlüsselfunktionen des Veranstalters zusammengezogen, sei es die Showplanung, durch die Publikumsströme von einer Bühne zur anderen vorhergesagt und beeinflusst werden können, die Koordination der Sicherheitsmitarbeiter für notwendige Zugangssperren, die Meteorologin, die exakte Wetterdaten in Echtzeit und rund um die Uhr liefert, die Kommunikation, welche über die Electric-Love-Festival-App, Facebook, Instagram usw. alle notwendigen Informationen an die Besucher weitergibt, oder der Verkehrsplaner, der Zu- und Abströme mit Verkehrsposten, Taxi- und Busunternehmen usw. koordiniert. Es ist für einen Außenstehenden kaum vorstellbar, was alles durch das Veranstalterteam zu überwachen und zu koordinieren ist. Vom Reinigungspersonal bis zum VIP-Shuttledienst wird hier alles gemanagt.
OVI Manuel Hasenschwandtner:
Welche Freiwilligen Feuerwehren waren am Festival eingeteilt, wie viele Kameraden waren vor Ort und wie viele Stunden wurden an allen Tagen geleistet?
BR Ing. Julian Slavicek:
Während der Öffnungszeiten der Bühnen waren 43, die übrige Zeit 14 Kameradeninnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren Plainfeld und Koppl mit den Löschzügen Guggenthal und Ladau, Thalgau mit dem Löschzug Unterdorf, Hof, Ebenau, Eugendorf mit dem Löschzug Schwaighofen sowie aus der Stadt Salzburg im Bereitschaftsdienst.
Zur besseren Beweglichkeit auf den ausgedehnten Campingplätzen werden uns vom Veranstalter auch 2 Quads (Zweisitzer mit Dach und Ladefläche) zur Verfügung gestellt, mit denen Einsatzorte am Campingplatz rasch erreicht werden können und die für die Erste Löschhilfe ausgestattet sind, da das Nachziehen der Tanklöschfahrzeuge je nach Witterung und Befahrbarkeit der Campingplätze etwas Zeit in Anspruch nimmt, da auch eventuell längere Schlauchleitungen gelegt werden müssen. In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass diese Quads eigentlich unverzichtbar geworden sind, da ein Großteil der Einsätze bereits mit diesen Fahrzeugen erledigt werden können. Die Quads werden von Fahrern der Feuerwehren Plainfeld und Koppl gelenkt und mit der Besatzung der diensthabenden Campingplatzmannschaft verstärkt.
Insgesamt wurden ohne Vorbereitungszeit knapp 2.400 Mannstunden geleistet!
Zusammengefasst:
-43 Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren
-7 Freiwillige Feuerwehren im Bereitschaftsdienst
-knapp 2.400 Mannstunden wurden geleistet
Vielen Dank, Julian, für deine Zeit und das Gespräch!
Bildquelle: BSBÖA Bezirk Flachgau, OVI HasenschwandtnerAutor: BSBÖA Bezirk Flachgau, OVI Hasenschwandtner